29./30.7. - Ferien - 46 Tage ohne Schüler liegen vor mir!
Hallo zusammen! Saludos de Mexico! Wenn ihr das hier lest, bin ich wohl gut gelandet. Gerade sitze ich im Flieger und habe doch schon fast 2h Flug geschafft. Doch von vorne:
Gestern (Donnerstag) früh ging’s also ein letztes
Mal in die Schule. Da es dieses Jahr ja keinen Kirchgang gab (nicht, dass ich
da ernsthaft traurig wäre), mussten noch zwei Stunden rumgebracht werden. Ich
hatte das im Vorfeld schnell mit meiner Klasse geklärt: Wir gehen in die
Turnhalle, Völkerball geht immer! Gesagt getan und wir waren gerade beim
Wählen, als Uli mit der 10. Klasse ankam. Prima, 7b gegen 10b, würdige Gegner!
Wir hatten sie schon am Rande der Niederlage, aber dann. Hm, naja, wir sind
halt noch zu klein! Danach folgte das übliche Prozedere und um Viertel 10 hieß
es, School Out, wir sehen uns in 47 Tagen! Nach zwei weiteren Stunden mit den
Kollegen und diversen Verabschiedungen fuhr ich heim, umziehen, die letzten
Sachen packen und was essen.
Punkt 2 Uhr war ich dann wieder unterwegs. Da
Corange heute zum 1. Mal als Blablacar arbeiten durfte, mussten wir uns an den
Zeitplan halten. Ach ja, meine Recherche hatte nämlich ergeben, dass ein
Zugticket ungefähr das gleiche kostet wie der Sprit, dank dreier Mitfahrer
bekam ich noch 26€ rein und war somit deutlich drunter und v.a. auch deutlich
schneller. Mein 1. Weggefährte stand schon am Burger King, der begleitete mich
auch bis Frankfurt. Unterwegs stieg noch einer in Bamberg ein und in Würzburg
wieder aus, von wo aus ich #3 bis Offenbach mitnahm. So verging die Fahrt mega
schnell mit guten Unterhaltungen und um halb 6 war ich in der Nähe von Saskias
Wohnung in Frankfurt.
Dummerweise waren hier wohl vor nicht allzu langer
Zeit überall Anlieger-Parkschilder aufgestellt worden, aber gemeinsam fanden
wir etwa 5-10 Minuten entfernt ein passendes Plätzchen, wo Corange im Wohngebiet
die Ferien verbringen kann. Zusammen gings in die Wohnung und dann zügig weiter
die Straße entlang, die voller Kneipen und Restaurants ist. Wir entschieden uns
für Italienisch, ich bekam meine erste Pinsa, wer’s nicht kennt (ich auch nicht
bis gestern), das ist wohl der Vorläufer der Pizza und genauso lecker. Braulio
kam auch noch dazu und wir rätselten lange, wann wir uns eigentlich das letzte
Mal alle gesehen haben. Muss wirklich lange her sein…
Dann ging’s nach Hause unter die Dusche und auf die
Couch, wo ich noch einige gute Tipps für Mexico bekam, die beiden waren kurz
vor Covid 2020 noch dort. Um 11 war ich im Bett und schlief erwartungsgemäß
etwas durchwachsen. Schon nicht normal, dass das nicht irgendwann mal besser
wird. Als ob ein Flug um den halben Erdball (nee, sogar nur ¼) noch irgendetwas
besondere wäre 😂
Heute früh war ich also mal wieder um 5 wach, so
wird das nichts mit Vorarbeiten gegen den Jetlag. Um halb 8 stand ich auf und
frühstückte mit Saskia Obst mit Joghurt. Die verschwand dann in mein
Schlafzimmer zum Homeoffice. Ich blieb noch etwas auf der Couch, bevor ich mich
gegen halb 10 auf den Weg machte, mit U- und S-Bahn gings zum Flughafen.
Dort angekommen musste ich erstmal einchecken,
gestern Abend online war das nicht so erfolgreich. Da alle Terminals besetzt
und die Schlangen lang waren, versuchte ich es nochmal am Handy und es klappte.
Fast. Denn am Ende hieß es: Tut uns leid, Sie befinden sich auf der Warteliste,
es ist kein Sitzplatz verfügbar! Euer Ernst??? Wochenlang im Voraus gebucht,
denkt man doch, man ist auf der sicheren Seite, aber weit gefehlt! Die Flüge
werden knallhart überbucht und wer dann als letztes eincheckt, den beißen die
Hunde! So war’s auch nix mit Fast-Bagage Drop-off, nee beim anderen Check-In anstellen
und warten. Die nette Dame am Schalter konnte mich dann schon recht gut beruhigen,
sie meinte, ich wäre auf Platz 12 und das müsste ziemlich sicher klappen. Na
gut, immerhin der Rucksack war dann schon mal unterwegs, vielleicht kommt ja er
zumindest an 😎
Ich begab mich dann noch mal auf einen Apfel und
etwas frische Luft nach draußen, bevor ich mich zu den Sicherheitskontrollen
bewegte. Passkontrolle ging schnell, aber dann war deutsche Gründlichkeit am Werk!
Da kommt kein Tropfen Wasser ungesehen außer Landes! Mein kleiner Rucksack war
aber ok, nix drin, was nicht passte, hab halt doch ein klein wenig Erfahrung.
So ging es zum Gate, wo zwei Stunden vor Abflug natürlich
noch niemand war. Somit holte ich mir noch einen Cappuccino und ein Ciabatta,
womit die letzten 10 Euro in Münzen weg waren (das Geld reichte echt nur noch
für den kleinen Kaffee). Leider hatte wirklich alles zu, nix mit gemütlich
hinsetzen oder so, nur zum Mitnehmen.
Als dann am Gate endlich welche auftauchten, stellte ich mich mit einigen anderen an und der nette Typ konnte mich noch weiter beruhigen: Im schlimmsten Fall müsse ich wohl noch etwas warten, ich würde dann aufgerufen! Juhu, das klang wirklich gut! Bin ja eh nicht der Typ Anstellen-weil-da-eine-Schlange-zum-Anstellen-steht… Das Bild, das sich mir dann bot, war das übliche. Coronabstand? Fehlanzeige! Ein Gedränge wie immer, obwohl die Ansage klar war: Nur Familien mit kleinen Kindern und Leute, die Hilfe brauchen. Auf drei Sprachen! Irgendwann war es dem netten Typen dann wohl auch zu blöd, er griff zum Mikro und ich bekam die beste Flughafenansage meines Lebens zu hören. Leider hab ich sie nicht aufgenommen…
Aber in mehrfacher Ausgabe wiederholte er, dass hier
ein unglaubliches Chaos herrscht, dass sich gefälligst alle vom Check-in wegbewegen
sollen, die nicht priorisiert sind, dass alle mit Bordingpass auch reinkommen,
auch wenn es etwas dauert und dass es nicht schneller geht, wenn alle im Weg stehen.
Das ganze echt geil formuliert. Da musste ich einfach applaudieren und eine
große Menge ist mit eingestiegen. Kurz darauf verkündete er dann aber das, was
mich noch mehr interessierte, nämlich eine Liste von Leuten, die bitte ihre Bordkarte
abholen sollten. Nach zehn Namen zittern, fiel dann auch mein Name, juhu juhu,
ich bin im Recall! Leider nicht mit Upgrade, wie Saskia zwischendurch meinte.
Allerdings wurden wohl andere upgegradet, deren Plätze dann wir wartenden
bekommen haben. Warum auch immer… Naja, mal wieder durchs Business-Class-Raster
gefallen, das kenne ich ja schon.
Kurz darauf war dann auch ich endlich im Flieger,
alles dauerte noch recht lang und mit einer ganzen Stunde Verspätung hoben wir
ab. Der Pilot meinte aber, wir würden nur 11 statt 12h fliegen und damit in
time landen. Naja, mir egal, Hauptsache ich fliege überhaupt! Mehr als ins Hotel
und ins Bett will ich heute Abend eh nicht mehr.
Jetzt ist es deutsche Zeit kurz vor 5 (Mexiko 10 Uhr
früh) und es gab das 1. Essen samt Maskenpause. Doch die Maske stört mich hier,
wie schon vermutet/erhofft, gar nicht, im Gegenteil. Es ist recht kühl und mir
friert ja immer die Nase ein, außerdem hab ich ja immer so einen trockenen Hals
und so und das macht die Maske wirklich um Welten erträglicher! Ich glaube, das
behalte ich bei, zumindest die Stoff-Edition 😂
Den weiteren Flug verbrachte ich mit Killersudoku
(hab ein neues Heft, nachdem das vom letzten Jahr nun endlich komplett voll
ist), Podcast hören und vor mich hin dösen. Zwischendurch gab es ein weiteres
Novum auf einem Flug: Wir bekamen Eis! Ein kleines Magnum und danach gleich
noch ein Pickup. Die Zeit verging, wenn auch nicht wirklich schnell. Wenn man
bedenkt, dass die Flugzeit gerade mal die Hälfte von meinem letzten Flug war, nicht
einmal 🙈 Eine gute
Stunde vor der Landung gabs dann nochmal was zu essen, aber nicht wirklich
viel, nur ein kleines Wrap und etwas Obst. Übrigens alles komplett vegetarisch,
ich hatte mich schon gewundert, dass ich das nirgends auswählen konnte…
Pünktlich um halb 7 landeten wir in CDMX (Ciudad de
Mexico). Hier ging alles deutlich schneller und entspannter als in Frankfurt.
Das Flugzeug wurde mit System entladen, da ich weit vorne war, ging auch die
Passkontrolle schnell. Während ich auf den großen Rucksack wartete, versuchte ich
noch erfolglos das Online-Health-Formular auszufüllen. Ging aber nicht… Mein großer
Freund kam dann superschnell und auf dem Weg nach draußen wollte niemand dieses
Formular sehen…
Ich steuerte den 1. Geldautomaten an – trotz DKB
echt hohe Gebühren, mal sehen, ich hoffe, da gibt es wieder verschiedene Banken
mit unterschiedlichen Tarifen, außerdem war der Wechselkurs scheiße. Dann
suchte ich mir einen Telefonladen, wo ich für 10Euro eine Sim-Card mit 3GB und freien
social Media bekam. Inklusive freundlichem Service und Einbau. Funzt!
Ebenso unkompliziert konnte ich mir ein Uber buchen
und so fuhr ich für nicht mal 5€ in Richtung Terminal del Norte. Ich habe (ausnahmsweise)
ein Einzelzimmer im Hotel gebucht. Zum einen hat das den Vorteil, dass ich
meinen Jetlag laut ausleben kann, zum anderen ist dieses Hotel fünf Minuten vom
Busbahnhof, wo morgen um 7 Uhr früh mein Bus nach Guanajuato geht. Da ich dank
Jetlag eh früh wach sein werde, hab ich gleich den 1. gewählt und bin dann
Mittag dort.
Im Hotel lief auch alles unkompliziert und ich bin
in einem echt riesigen, wenn auch etwas in die Jahre gekommenen Zimmer. Macht
aber ja nix. Einmal duschen, Rucksäcke umpacken, Geld und Kreditkarten
verstecken. Gegen den leichten Hunger musste die deutsche Nusspackung herhalten.
Jetzt ist es halb 10, ich liege auf dem Bett und
werde dann demnächst das Licht ausmachen. Obwohl es also eigentlich schon halb
5 früh ist, bin ich gerade relativ munter, mal sehen was das dann so wird… Ich
berichte, für heute und gestern hab ich echt mehr als genug geschrieben 😎
Dann viel Vergnügen und eine erlebnisreiche Zeit 👍🌞
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