11.8. - Kaffeefahrt mit antiken Stätten

 Gestern hab ich noch ein bisschen gelesen, aber alt wurde ich nicht mehr. Nachts hab ich gut geschlafen, nur ab 5 lag ich eine Zeitlang wach. Um Viertel 8 standen wir dann so langsam auf, denn zwischen dreiviertel und 8 sollten wir abgeholt werden. Und tatsächlich, schon vor 8 stand jemand vor der Tür und nahm uns mit! Danach wurden noch ein paar mehr eingesammelt und bald schon waren wir auf dem Weg bergauf nach Monte Alban. Um dreiviertel 9 kamen wir an bzw. in einer langen Autoschlange, es hieß, hier würden wir bis 10 Uhr warten... Ja wirklich, ein Touribus reihte sich an den nächsten, coronabedingt (?) dürfen immer nur 10 Autos auf den Parkplatz fahren, dann die nächsten... 
Wir wollten uns wenigstens ein bisschen die Füße vertreten und liefen ein Stück bergauf, doch dann war die Straße gesperrt, wir durften nicht durch. Komisch, joggende und radfahrende Locals schon! Auf meine Nachfrage hieß es: peligroso (gefährlich...) und, die würden oben arbeiten. Komisch nur, dass sie auch wieder runter joggten... Wir setzten uns an den Straßenrand und aßen unser Obst. Nicht mal ein Kaffeeverkäufer stand hier, der hätte doch das Geschäft seines Lebens gemacht. 
Auf maps.me entdeckte ich dann, dass es einen parallel verlaufenden Fußweg gibt und nur wenige Meter von uns entfernt verschwand ein Trampelpfad im Gebüsch. Wir versuchten es und standen nach einer kleinen Urwalddurchquerung auf einem sonnigen Weg, der uns ohne Sperre bis zum Parkplatz hochbrachte 😎


Ganz nebenbei gab es dort oben - rein zufällig auch noch einen Cache für mich. Und eine tolle Aussicht auf Monte Alban und Oaxaca. 



Dann liefen wir zurück zum Van und um 10 ging es endlich langsam vorwärts. Zum Glück standen wir recht weit vorne in der Schlange, wir waren schon in der 3. Ladung, die hochfahren durfte. Dort angekommen zahlten wir unseren Eintritt und wurden von unserem Guide Angel in Empfang genommen. Der sprach ein super klares und verständliches Spanisch, so dass wir ihm wirklich gut folgen konnten. 


Das gesamte Konzept war echt gut, wir hatten eine Stunde Führung durch einen Teil der Anlage und danach noch eine Stunde Zeit, um selbst rumzulaufen (und einen weiteren Cache zu finden). 

Monte Alban ist eine extrem gut erhaltene Stätte. Ihr Glück: Als die Spanier kamen, war sie schon verlassen. Keine Menschen mehr da, die man bekehren konnte und somit kein Grund, auf den alten Mauern etwas neues zu bauen.


An einigen Stellen wird hier immer noch gebuddelt und auch immer wieder restauriert. Hier bebt die Erde sehr regelmäßig weswegen immer wieder irgendetwas ausgebessert werden muss. 

Übrigens wurde hier auch der drittgrößte Schatz gefunden, der jemals in irgendeiner antiken Stätte dieser Welt aufgetaucht ist! 


Hier sieht man gut eine dieser alten Ballspielanlagen. 4kg-Geschosse, die mit allen Körperteilen außer Händen und Füßen gespielt werden durften. Die Verlierermannschaft (oder zumindest der Kapitän) wurde danach geopfert... Eine große Ehre...


Sehr praktisch ist hier übrigens die mexikanische Coronapolitik: Es dürfen ja keine Pyramiden betreten werden, aber alles, was hier rumsteht, ist keine Pyramide. Volle Treppen auf andere Bauwerke sind nicht gesperrt... 🙈


 

Und somit bekamen wir diese tolle Aussicht auch alle ab. Dicht an dicht mit vielen anderen. Je unlogischer desto besser. Die Mexikaner verwirren das Virus wirklich komplett, so hat es keine Chance 😂

 

Um ein Uhr waren wir dann zurück am Van und der nächste Stopp hieß Futteraufnahme. Ein großes Buffet (mit Getränk 10€) wartete auf uns. War echt ganz gut, klar, es gab kaum was wirklich fleischfreies, aber man lud mir nach ein paar Nachfragen brav Soße ohne Tier auf meinen Teller!
Frisch gestärkt konnte es nun zur Kaffeefahrt übergehen. Zunächst hielten wir an einer kleinen Töpferei, hier ist angeblich einer von zwei Plätzen weltweit, an denen es schwarzen Ton gibt. Oder zumindest wird der irgendwie schwarz... Der Señor arbeitete auf einer ganz primitiven antiken Töpferscheibe, ziemlich erstaunlich. Insbesondere Katty fand das natürlich interessant und plante wohl schon die nächsten Unterrichtseinheiten...


Nun ging es weiter zu den magischen Holzarbeitern. Auch ein Familienbetrieb. Papa schnitzt, Opa feilt, Oma malt grob und die Kinder malen in absolut filigraner Arbeit lauter Unikate an. Außerdem wurden Schuhe bemalt, wir staunten nicht schlecht, welche Marke es war. Die Erklärung war einfach: qualitativ hochwertiges, natürliches Material, das sich sehr gut bearbeiten lässt. 

 

Letzter Halt war dann noch die obligatorische Oma am Webstuhl, wie es sie wohl überall auf der Welt gibt. Dann ging es zurück in die Stadt und wir wurden in der Nähe des Zocalos abgesetzt. Inzwischen war es halb sechs und der Kaffee des Tages fehlte noch. Auf dem Weg dorthin teilten wir uns eine frittierte Korkenzieherkartoffel. Wir kamen genau rechtzeitig im Café an, bevor es richtig zu regnen begann. 

 

Mit neuer Energie versorgt ging es zum Hostel. Wir kauften uns noch zwei Dosen Bier und ich mir einen gegrillten Maiskolben, hier isst man den mit Limette und Chili. Definitiv lecker, brennt nur an den Lippen. 
Zurück im Hostel gab's das Bier, während wir die nächsten Tage organisierten. Für morgen Abend wurde ein Nachtbus nach Tuxtla Gutierrez gebucht, leider kein Full Cama wie in Brasilien... Um 9 fahren wir hier los, um halb 8 sollen wir ankommen. Das heißt auch, dass es morgen wahrscheinlich erstmal keinen Blog geben wird, erst wenn wir dort ankommen und wieder Internet haben.
Außerdem haben wir dort eine Nacht im Hostel gebucht, danach geht's voraussichtlich an die Küste, aber wir wollen vor Ort noch Infos einholen. 
Morgen wollen wir in ein Dorf fahren, in dem Markttag ist, wie uns Martin verraten hat. So, jetzt ist es dreiviertel 9 und definitiv Kindle-Time! Gute Nacht!

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