17.8. - Man kann nie genug Wasserfälle haben!

Heute Nacht hab ich Dank Ohrenstöpfeln sehr gut geschlafen. Die Straße vor unserem Hotel sieht zwar klein aus, aber irgendwie ist ganz schön viel lauter Verkehr. Ich war um sieben wach, Katty um dreiviertel acht. Vielleicht hat sie auch die Schlafkrankheit 🤔 Gegen halb 9 waren wir startklar für den Tag, Ziel war der große Wasserfall El Chiflon. Zunächst einmal ging es aber auf die Plaza zum Frühstücken, für mich einen fetten Berg Pancake (bzw. Hot Cakes wie das hier heißt) mit einer Überdosis an Zucker und Obst obendrauf, für Katty Obstsalat mit Joghurt. Langsam wird es wieder…

Gestärkt liefen wir ein paar Blocks zur Hauptstraße und dort zur Parada für Colectivos in Richtung Wasserfall. Klappte perfekt, wir stiegen ein und schon fuhren wir los. Es dauerte gut eine Stunde bis wir am Ziel waren, einige Höhenmeter tiefer wurden wir abgesetzt. Dort warteten schon Tuktuks darauf, uns zum Parkeingang zu bringen, aber meine Beine schrien nach Bewegung und Kattys hatten nix dagegen. War auch nur ein Kilometer, sozusagen das Warmup. Unterwegs war auch schon die Zahlstation für den Parkeintritt, gerade mal 2€ pro Nase. 

Leider standen überall Schilder mit „Schwimmen verboten wegen Regenzeit“. Ehrlich gesagt, weitgehend sehr lächerlich, denn vor den eigentlichen Wasserfällen sah das nicht viel gefährlicher aus als die Isar in München. In genügend anderen Ländern wurde ich schon bei mehr Strömung ins Wasser geschubst, ohne dass es irgendjemanden interessiert hätte. Mexikaner…

Zum Glück war entgegen unseren Befürchtungen das Wasser trotz Regenzeit noch schön türkis, in der Facebookgruppe hieß es, man solle jetzt nimmer hin, alles wäre braun. Aber im Gegenteil.



Schön gemütlich und mit vielen Pausen arbeiteten wir uns nach oben. Immer wieder standen Schilder mit aufmunternden Sprüchen und welche mit „nur noch … Meter“. 

Oben am Hauptaussichtspunkt angekommen wurden wir dann besser empfangen als auf dem Gipfel vom Kibo (Kili), ungefähr: Das Ziel ist erreicht nach einem großen Opfer, herzlichen Glückwunsch (so schlimm wars jetzt net…)

Hier oben hatte dann die Billig-Gopro endlich ihren ersten Einsatz, denn es spritzte schon nicht schlecht, so dass ich die Kamera lieber in den Rucksack steckte. Qualitativ für den Preis ganz ok, nur müsste man drandenken, immer das Objektiv von den Wassertropfen zu befreien…

Ein weiteres Schild mit gut 800m wies auf zwei weitere Aussichtspunkte hin. Da Katty noch nicht wieder ganz auf der Höhe ist, machte ich mich da aber allein auf den Weg. Und Katty war in sehr guter Gesellschaft, je höher ich kam, desto weniger Leute waren unterwegs. Auf dem Abschnitt ganz nach oben begegnete mir eine einzige Familie.

Dafür hatte ich von dort auch einen recht guten Blick auf die weitere Umgebung und den obersten Wasserfall ganz für mich allein!

Auf dem Rückweg durfte die Gopro dann gleich nochmal ran, denn auch hier spritzte es ganz ordentlich.

Ich sammelte Katty ein und gemeinsam liefen wir wieder runter. Schwimmen war zwar verboten, nicht aber ans/ins Wasser setzen, und sich selbst nass spritzen, was wir auch ausführlich taten. War auch bitter nötig, mein Shirt war gut durchgeschwitzt.

Und auch kurz darauf sahen wir einige Mexikaner in Badeshorts und Handtüchern, wir waren mal wieder in guter Gesellschaft.

Zum Abschluss gabs noch eine leckere Kokosnuss am Fluss. 

Dann liefen wir zurück zur Hauptstraße, wo zeitgleich mit uns ein Colectivo ankam. Wir waren an den unehelichen Sohn von Fernando Alonso geraten, denn der Typ nahm die Kurven den Berg hinauf in Rennfahrermanier und ließ kein anderes Auto unüberholt.  So waren wir auch in Rekordzeit zurück in der Stadt.

Wir liefen zur Plaza, wo wir erstmal Kaffee tranken. Plötzlich stand die Kleine von gestern wieder neben mir, gut, dass wir direkt vor dem Donutladen saßen, so konnte ich ihr direkt einen Donut kaufen.

Direkt im Anschluss gingen wir zum Abendessen über, inzwischen war es auch schon fünf Uhr. Die Suche gestaltete sich schwierig, Kattys Magen wollte bei Nudeln bleiben, ich hatte heute gar keinen Bock auf Fisch oder sowas.

1. Lokal auf die Frage nach Vegetarisch: Da muss ich nachfragen. Das ergab dann Ensalada. Hm, nee, was echtes wäre mir doch lieber, ich hab Hunger!

2. Lokal: Wir haben Fisch! Äh, nee, ohne Tier! Ensalada!

3. Lokal: Sehr vielversprechend, Pasta und Veggieburger auf der Karte. Wir gehen hinein und wollen bestellen. Tut uns leid, wir haben heute keine Pasta 🙄

4. Lokal war dann endlich von Erfolg gekrönt. Auf meine Frage nach Veggie: Ja, wir können alles, was mit Fleisch ist, auch mit Gemüse oder Pilzen machen, Tacos, Quesadillas, was auch immer. Geht doch! Und mal ehrlich, sind nicht gerade diese Teigfladen eine Steilvorlage für eine unkomplizierte vegetarische Alternative? Da kann man doch wirklich ohne jegliche Probleme was anderes reinwerfen. Wir nahmen also Platz, es war derselbe Tisch wie beim Frühstück 😂 Katty bekam Nudeln mit Tomatensoße und Pilzen, sie schaffte die ganze Portion, ich Quesadillas mit Pilzen und alle waren glücklich!


Danach schlenderten wir noch einmal bis zur Kirche und wieder zurück und weiter zum Hotel. Wir setzten uns noch kurz auf unseren Balkon – nachdem ich unten einen Stuhl geklaut hatte, denn die Balkons hier haben keine und im Zimmer steht nur einer…

Jetzt sind wir aber nach innen gegangen, wurde doch schon etwas frisch. Inzwischen ist es halb acht, ich werde dann mal duschen und später müssen wir uns noch ein Hostel in San Cristobal suchen, wo wir morgen hinfahren wollen.

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