23.8. - Katty ist mir abhanden gekommen

Letzte Nacht hab ich schon wieder ziemlich gut geschlafen, Katty ist nachts mal rausgegeistert, um einzuchecken - wir trauen dem ganzen nicht mehr - und hat dabei sogar noch eine Decke für mich gefunden. Hier ist es nachts echt ziemlich frisch. Um sieben waren wir dann beide wach. Katty hat uns auf dem Rückweg vom Klo mal schnell eine Katze geklaut, Greta blieb bis zum bitteren Ende auf unserem Bett. Somit musste ich also erstmal Katze kuscheln, bevor Katty mich ablöste und ich meine Sachen packte. Dann las ich noch etwas (mit Katze), bevor wir um halb 9 zum Frühstück runtergingen. Heute war der Tisch in der Küche schon sehr gut gefüllt, ist hier schon immer gemütlich, genau die Hostelatmosphäre, die ich so gerne mag (wobei das noch wichtiger ist, wenn man allein unterwegs ist).
Nach dem Frühstück machten wir uns gar fertig, checkten aus und liefen einen Blog weit, bis uns ein leeres Taxi für die Füße sprang, das uns zum Terminal für Katty brachte. Ihr hatten wir einen Shuttle zum Flughafen nach Tuxtla gebucht. Abfahrt zehn Uhr, mit eineinhalb Stunden Fahrzeit und Abflug nach zwei und ohne Aufgabegepäck sollte das mehr als locker reichten, dachten wir...
Ich brachte Katty bis zu ihrem Van, dann mussten wir uns verabschieden. Vielen Dank für eine geile Zeit, es war mir eine Ehre, mit dir reisen zu dürfen 🥰 So gut kannten wir uns davor jetzt ja nicht, aber irgendwie hat es absolut gepasst, ich freue mich schon auf unsere nächste Reise, Guatemala, El Salvador, Dominikanische oder wohin auch immer 😂

 

Katty war - wie ich dachte - in sicheren Händen, ich lief einen Kilometer die Straße zurück, wo die Colectivos in Richtung Palenque abfahren. Um nach Palenque zum kommen, gibts zwei Optionen. Einen neunstündigen Bus (mit Stinkeklo), der quasi bis zu den Lagos und dann die Grenze nach Guatemala entlang fährt, bevor er wieder nach Norden abbiegt, oder eine abenteuerliche Fahrt mit zwei Colectivos, die dafür nur 5-6h dauert. Meine Wahl. Kurz nach zehn stand ich am Colectivo-Terminal und wurde direkt in einen fast vollen Van verladen. Wenige Minuten später fuhren wir auch schon los, in Richtung Comitan, aber kurz hinter der Stadt zweigte die Straße links in die Berge ab. Mit den Stunden wurde auch immer klarer, warum hier keine großen Busse lang fahren, die Straße war stellenweise in einem echt schlechten Zustand, die Kurven waren eng und die Bremshubbel mehr als zahlreich.
Nach etwa zweieinhalb Stunden hatten wir die 80km (!) nach Ocosingo geschafft. Und ich hatte wieder Handyempfang. Und zig Nachrichten von Katty, die ja eigentlich nicht mal Internet hat. Zwischen San Cris und Tuxtla gab es eine Straßensperre, der Bus konnte nicht weiterfahren! Katty hatte wirklich Angst, ihren Flug zu verpassen. Irgendwie schaffte der Fahrer es dann aber doch, durchzukommen oder die Sperre zu umfahren und mit einem Affenzahn ging es weiter Richtung Flughafen, wo Katty kurz vorm Bording eintraf. Puh, Glück gehabt, immerhin hing an dem Flug der teure Flug zurück nach Deutschland, das wäre bitter gewesen...
In Ocosingo ging es zu wie auf dem Viehmarkt, schon im Van wurden wir gefühlt in den nächsten verladen, der auch direkt daneben parkte. Ein paar andere Backpacker standen schon rum, um ihn zu füllen. Wir mussten noch etwas warten, doch als das nächste Colectivo aus San Cris ankam, waren genügend Leute zusammen und um 1 ging die Fahrt ging weiter. Netterweise auch wieder ohne Klimaanlage, dafür mit offenen Fenstern. Doch man merkte zunehmend, es wurde immer wärmer und feuchter, auch wenn der Himmel zum Glück bewölkt war. Die letzten zwei Stunden der Fahrt waren aber einfach nur noch nervig, denn überall wurde gebaut und die Straße war halbseitig gesperrt, sodass wir ständig warten mussten. 
Um vier war es dann endlich geschafft, ich wurde auf dem nächsten Viehmarkt ausgeladen, man konnte wählen zwischen Cancun, Tulum, Playa, ... Wollte ich alles nicht, ich wollte nur noch in mein Hostel. Das war zum Glück in Laufweite. Die Casa Janaab ist mal so das komplette Gegenteil von La Isla. Genauso sauber, aber absolut unpersönlich, eher ein Hotel als ein Hostel. Überall "echte" Angestellte, alles groß und weitläufig, Tiere sind verboten... 
Ich wurde in meinen Dorm (Kühlschrank) gebracht und mir wurde mein Bett zugewiesen. Die andere, die gerade im Dorm war, brachte gerade mal ein Hallo raus, bevor sie sich wieder wegdrehte... Ich drehte dafür mal den Kühlschrank etwas hoch, er war auch 19° eingestellt! Die ham doch mal wieder nicht alle Latten am Zaun, bei wahrscheinlich gut 30° Außentemperatur. Mein Bett ist natürlich auch direkt an der AC, wobei, vielleicht ist das auch das Glück, es ist das untere Stockbett, steht direkt an der Wand und wird damit vom oberen Bett abgeschirmt. Ein kleines Stück Vorhang hat es auch, das könnte ich zur Not noch mit meinem Schlafsack und Handtüchern erweitern...
Ich blieb nicht lange drin, zog mich etwas luftiger an und ging dann in den, eigentlich ganz netten Garten. Leider ist von den abgebildeten Poolliegen mal wieder nix zu sehen und die Hängematten waren wohl gerade beim Trocknen (hätten auch um mich rum trocknen können. Das wars dann an gemütlichen Außenplätzen, mir blieb nur eine Holzbank. Ich recherchierte kurz, was hier so zu tun ist, ging dann aber um fünf schon wieder los auf die Jagd nach einem Abendessen. Ich bin hier wohl in der einzigen vernünftigen Straße der ganzen Stadt gelandet, was heißt, es gibt so knapp 10 Restaurants um mich herum. Ich kuckte mich durch die Speisekarten und endete schließlich in einem mit Quesadillas mit Garnelen.


War ganz lecker und auch mal wieder günstig. Nach dem Essen lief ich zurück ins Hostel und traf im Dorm auf eine nette, sprechende Mitbewohnerin. Von den Cayman Islands, ich glaub, von dort kenn ich noch niemanden! Und auch sie findet die AC doof... Ich schnappte mir mein Notebook und setzte mich an meinen neuen Arbeitsplatz vor der Küche. Hier sind inzwischen schon drei Mann rein gegangen, um zu kochen, nicht einer kann grüßen... Echt seltsame Leute hier. Naja, ich hab ja Kindelie! 


Inzwischen ist es tatsächlich schon Viertel 9, die letzten gut zwei Stunden war ich damit beschäftigt, zwei Blogs zu schreiben und einen Haufen Fotos zu sichten. Die nächsten beiden Tage bleibe ich voraussichtlich hier, auch wenn ich im Moment nur zwei Nächte gebucht habe, dann geht es weiter in Richtung Yucatan. Muss mal ein bisschen planen und recherchieren, damit das zeitlich möglichst gut aufgeht. Nicht dass am Ende keine Zeit zum Tauchen bleibt oder - noch viel schlimmer - ich zu viele Tage am Strand von Cancun zubringen muss 😂

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