2.8. - Weiter geht's: San Miguel de Allende
Gestern war dann wirklich kurz nach 10 das Licht aus
und ich konnte schnell einschlafen. Gegen 1 wachte ich auf und wusste sofort:
Mein Bettnachbar ist zurück 🤢 Meine Nase war not amused. Und da der Kerl schon
fest pennte, fackelte ich nicht lange und brachte seine Stinkeschuhe vor die
Zimmertür. Leider waren die Füße aber noch im Zimmer… Ich dubelte mich mit
etwas Parfüm ein und schlief bald darauf wieder ein. Beim nächsten Aufwachen
waren die Füße offenriechlich unter der Bettdecke, es gab kein böses Erwachen
mehr 😂 Leider konnte
ich ab 5 dann wieder nicht mehr schlafen, ob das jetzt noch Jetlag oder die
normale senile Bettflucht ist, weiß ich nicht…
Ich döste noch vor mich hin, gegen halb 8
kapitulierte ich und packte den Kindle aus. Um halb 9 stand ich dann auf und
begab mich nach unten zum Frühstück. Die nette Mama des Hauses schwang vermutlich
schon wieder seit Stunden den Kochlöffel. Heute gab es erst Schokopudding (mit
einer leichten Zimtnote) und dann eine leckere Suppe, cremig weiß, Käse war
drin und natürlich wieder Tortillas. Macht wirklich pappsatt. Mit mir zusammen
saßen drei Spanier am Tisch, die heute das gleiche Ziel hatten wie ich. Und so
kam es, dass wir kurze Zeit später alle zusammen aufbrachen. Die drei hatten schon
ausgecheckt, wie man mit dem Bus zum Busterminal kommen konnte und kurze Zeit
später saßen wir in einem und tuckerten langsam dorthin. Hab ich schon erwähnt,
dass hier nicht nur in den Minen gebuddelt wurde? Es gibt unglaublich viele
alte verwinkelte Tunnel, ein paar davon haben wir heute durchfahren.
Kurz nach 10 waren wir dort, perfekt, denn um halb
11 fuhr der Bus, den ich sowieso nehmen wollte. Den konnte man nur nicht vorab
buchen, denn es war der billige. War auch schon etwas in die Jahre gekommen,
aber er fuhr und das pünktlich und schnell.
Kurz vor 12 kamen wir in San Miguel de Allende an. Mit
dem nächsten Klapperbus ging es in Richtung Zentrum und zu meinem Hostel La Catrina.
Auch ganz nett, aber kein Vergleich zu meinem letzten. Deutlich größer und unpersönlicher.
Aber ich konnte mein Zimmer gleich beziehen, ein Vierer-Mädelsdorm. Bisher
wurde es nur von Alex aus den USA bewohnt, gerade eben kamen aber noch zwei
weitere. Ich hab ein oberes Stockbett, aber das ist fest gemauert und kann
nicht wackeln, wenn sich jemand umdreht 😂
Ich bezog mein Bett (auch das muss man hier selbst
machen), verstaute meine Sachen im Locker unterm Bett und zog mich um. Heute
zeigte ich den Mexikanern nochmal, wie gut man in Flipflops laufen kann (ok,
das alte Kopfsteinpflaster ist schon etwas fies, aber ich hab schon schlimmeres
erlebt). Gegen 1 war ich wieder unterwegs. Hier scheint alles etwas strenger zu
laufen als in Guanajuato, auch wenn deutlich weniger Leute unterwegs sind,
tragen deutlich mehr Masken, wenn auch nicht immer dort, wo sie Sinn machen. In
die Fußgängerzone kommt man nur durch eine Schleuse und nur mit Maske. Im
Freien auf nicht überlaufenen Plätzen kapier ich den Sinn allerdings immer noch
nicht so ganz…
Mein erster Stopp war La Ventana, davon sieht man
auch nur „La Ventana“ (das Fenster), durch das verkauft wird. Hinein geht’s versteckt
ums Eck und drinnen gab es einen großen guten Cappuccino und einen Bagel mit
Käse und Salat.
Gestärkt lief ich weiter. Mein nächstes Ziel war der Mirador, ich wollte mir erstmal einen Überblick verschaffen. Auf dem steilen Weg nach oben kamen mir die drei Spanier entgegen.
Die Aussicht von oben war gut, aber kein Vergleich zu Guanajuato. Fehlt eindeutig Farbe…
Auf dem Weg nach unten kam ich an dem alten Kloster vorbei, das wohl der Grundstein der Stadt war.
Ich schlenderte weiter durch die Straßen, eine süße Stadt ist es schon, aber übermäßig viel gibt’s nicht zu entdecken. Zwischendurch gab es noch einen leckeren Smoothie (im Weizenglas). Eigentlich wollte ich für morgen eine Tour buchen gehen, aber die Agency aus dem LP existierte nicht mehr. Ich googelte ein wenig, lief in einer anderen vorbei – leider nix brauchbares – und buchte schließlich eine online. Leider wurde auch die vorhin wieder gecancelt, zu wenig Leute. Aber jetzt hab ich eine andere gefunden und über Whatsapp konnte ich Kontakt aufnehmen und darf mit.
Gegen halb 5 gings zurück zum Hostel und noch für
eine Weile auf die Dachterrasse. Allerdings wurde der Himmel immer dunkler und
es windete ziemlich. Eine Stunde später wollte mein Magen was zu essen und ich
lief zu einem empfohlenen Fisch-Taco-Restaurant. Das hatte eine schöne,
halbwegs überdachte Dachterrasse (es blieb so gut wie trocken…). Ich konnte
mich nicht wirklich entscheiden und nahm einen Mix aus drei verschiedenen,
zweimal mit Fisch, einmal mit Garnelen. Sehr lecker, allesamt. Dazu gabs fünf
verschiedene scharfe Soßen.
Gut gestärkt ging es wieder ins Hostel. Ich packte
schon mal grob für die Tour morgen und ging dann duschen. Das mit dem warmen Wasser
war allerdings mal wieder nix. Danach setzte ich mich nach unten und begann mit
dem Blog, ergriff aber bald die Flucht ins Bett, denn dort unten waren die
Moskitos scharf auf mich. So, ich hoffe, ich hab nicht allzu viel Blödsinn
getippt, denn mit einem Ohr hab ich den drei anderen Mädels aus meinem Zimmer
zugehört. Jetzt ist es kurz nach 9, ich bin mal wieder müde, werde also versuchen,
wieder bis zur magischen 10 durchzuhalten…
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