7.8. - Kultur und buntes Bötchen fahren

 Heute Nacht schlief ich recht gut, auch wenn mich ein mega Gewitter direkt über uns irgendwann geweckt hat. Um sieben Uhr waren wir beide wach, gammelten aber noch etwas in unsrem Zimmer rum, denn unser Frühstücksmann Alex ist ja eher der gemütliche Typ 😴 Noch war es recht grau und frisch, sodass lange Hosen und Pulli auf dem Dach angebracht waren, doch schon während des Frühstücks wurde es wieder deutlich freundlicher.

Kurz nach zehn machten wir uns auf den Weg und fuhren mit der Metro zum Park Chapultepec. Wir liefen einmal quer durch, unser Ziel war das Museum de la Antropologia. 


Unser Timing war wohl perfekt, wir mussten nicht anstehen, als wir wieder rausgingen war die Schlange aber ziemlich lang. Wie immer wurden wir desinfiziert, dann durften wir hinein. Wie der Name schon erahnen lässt, geht es um die Geschichte der Menschheit, zunächst ganz allgemein, dann spezieller auf Amerika und schließlich bezogen auf die verschiedenen Gebiete und Völker in Mexiko. 


Durchaus sehr interessant, aber auch unglaublich viel. Da muss man schon sehr interessiert sein und viel zu viel Zeit haben, um wirklich alles anschauen zu können. 


Für uns interessant war der Saal zu Teotihuacan, wo wir ja gestern waren. Das ist der Kopf, den Katty gestern malte. 



Und hier nochmal Teotihuacan von oben. Da hätten wir uns den Fußmarsch gestern ja sparen können 🤣


Ein Stück Maya-Kalender

Tikkal aus Guatemala

Nachdem wir bestimmt eineinhalb Stunden oder länger im Museum waren, reichte es definitiv. Auf dem Rückweg durch den Park hielten wir am ersten Café, wo wir mit Blick auf den kleinen "See" gesetzt wurden, auf dem man - natürlich nur mit Schwimmwesten - Tretboot fahren konnte. Nicht unser Plan. Wir tranken Cappuccino und aßen leckere Panini mit Pilzen und Käse. 
Gestärkt ging es zurück zur Metro und mit einmal umsteigen bis zur Endstation Tasqueña, wo wir in einen "Zug" nach Xochimilco umstiegen. Der Zug funktioniert mit dem gleichen Ticket wie die Metro und kostet gleich nur noch 3 statt 5 Pesos (vielleicht 15ct). Auch hier gings bis zur Endstation, wo schon "Embarcadero" ausgeschildert war. Damit wir uns nicht versehentlich verlaufen, folgte uns ein Typ mit dem Fahrrad und lotste uns auch zum richtigen Boot, dem, wo er Provision bekommt, vermutlich...
Überall hatten wir vorher gelesen, dass eine Stunde 500 Pesos, also etwa 20€ kostet. Pro Boot, auf die bis zu 16 Personen dürfen. Eigentlich. Wir trafen auf einen netten Typen, den wir noch mitnehmen wollten, doch plötzlich hieß es: 1000 Pesos für eine Stunde, 500 wäre nur der Preis, wenn man dafür länger fährt. Äh, nee, das war nicht der Plan! Wir versuchten etwas zu handeln und heuchelten Desinteresse, der Typ ging wieder weg und plötzlich hieß es: Für uns 500, mit dem Typen 1000 Pesos. Ich bot 700 für drei Personen, aber keine Chance. Wir zu zweit oder 1000 zu dritt. Ok, wir waren egoistisch, der Typ ja gerade eh aus Sichtweite. Verstehen konnten wir es nicht, es lagen zig Boote rum, war also nicht so, dass die gerade von Menschenmassen überrannt wurden...
Wir ließen uns noch zwei Corona liefern und dann ging die Fahrt los. Entschleunigt. Fast ein bisschen wie in Venedig, man wird mit einem Stecken angeschoben. Doch kaum waren wir um die erste Ecke, war's aus mit der Entschleunigung. Zig Boote um uns herum, auf den meisten wurde ordentlich gefeiert und getrunken. Kleine Boote fahren dazwischen herum, von denen alles mögliche verkauft wird. 


Außerdem Boote mit Musikern, die bei passender Bezahlung am eigenen Boot andocken und für einen spielen. Andere Boote hatten einfach riesige Boxen an Bord und sorgten für den eigenen Sound. Es war irgendwie ganz witzig, von allen Seiten wurde uns zugeprostet oder gewunken. Mit einer Gruppe macht das sicher Spaß, sich da mal einen Nachmittag rumschippern zu lassen. 


Uns hat's auch gefallen, aber zu zweit reicht auch eine Stunde. Kurz nach fünf waren wir dann auch wieder zurück an unserem Ausgangspunkt. 


Wir liefen zurück zum Bahnhof und fuhren mit dem Zug zurück. Danach ging es allerdings nicht mit der Metro weiter, denn wir wollten noch in ein Viertel, das zwar nicht weit weg war, aber zweimal umsteigen bedeutet hätte. Für etwa 1,50€ fuhren wir die Viertelstunde stattdessen mit einem Uber. Unser Ziel war das Viertel Coyoacan. Das wird oft als Tour mit der Bootsfahrt angeboten, deshalb erschien es uns lohnenswert. Und tatsächlich, dort steppte der Bär, schöne Parks, viele Verkaufsstände, Bars, Restaurants, ... 


Wir liefen einmal quer durch und dann noch an der Casa Azul vorbei, dem Geburtshaus und jetzt Museum von Frida Kahla, einer berühmten Künstlerin. Dieses wollten wir heute eigentlich auch besuchen, doch zum Glück fragte Alex uns heute früh nach unseren Plänen und meinte, man müsste es Tage im Voraus buchen. Und tatsächlich, es war ausgebucht. Gut dass wir drüber gesprochen hatten, somit hatten wir unsere Tagesplanung etwas umgestellt.


Zwischen Casa Azul und Metro entdeckte Katty ein schönes Restaurant bzw. eine Cerveceria, wo wir noch zum Abendessen einkehrten. Es kam zu einer kleinen Verwechslung, Katty bestellte zwei Margherita personal (also zwei Pizze für eine Person), aber zunächst kamen zwei Margarita. Die Kellnerin war anderer Meinung, aber wir konnten ihr verklickern, dass wir ganz sicher nicht Cola und Cocktail bestellt hatten, und kurz darauf kam eine gar nicht so schlechte MargHErita 🤪 
Als wir aufgegessen hatten, war es schon halb 8 und so langsam dämmerte es. Wir liefen noch gut einen Kilometer, dann waren wir an der Metro, die uns direkt nach Hause brachte. An der Tür unten saß heute dann doch das erste Mal der Security-Fuzzie und ließ uns erst ein, nachdem wir unseren Zimmerschlüssel vorzeigen konnten...
Wir gingen duschen und Katty danach quasi direkt ins Bett, ich nochmal einen Stock runter, um den Blog zu schreiben.
Jetzt ist es halb 10, ich werde dann auch ins Bett gehen und noch etwas lesen. Morgen werden wir hier nach dem Frühstück aufbrechen, unser nächstes Ziel für ein bis zwei Nächte ist Puebla, etwa zwei Stunden südöstlich von hier. Dorthin fahren zig Busse, sodass wir das ganz stressfrei angehen können.


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