8.8. - Weiterfahrt nach Puebla

Heute morgen waren wir wieder um kurz nach 7 wach. Wir packten ganz gemütlich unsere Sachen und gingen dann irgendwann nach 8 hoch auf die Dachterrasse, denn der Himmel war blau und ein bisschen Sonne war auch schon zu sehen. Auch das Frühstück war heute früher fertig, allerdings nicht bei unserem lieben Chico der letzten Tag, sondern bei einem anderen, der nicht ganz so tiefenentspannt war. 
Schon um Viertel 10 waren wir startklar, gaben unseren Schlüssel ab und liefen zur Metro, ein paar Blocks weiter, die uns direkt zum Busbahnhof Tapo im südlichen Zentrum bringen sollte. Naja, zumindest wenn man in die richtige einsteigt, wir schafften es, uns zu verfahren, obwohl wir uns recht einig waren, dass wir dem richtigen Schild gefolgt waren. Naja, wir merkten es nach der 3. Station und drehten an der 4. um. Dafür lernten wir in der Bahn dann Kattys neue kleine Freundin kennen, eine süße vielleicht Zweijährige, die übers ganze Gesicht grinste. Ihrer Mama schenkten wir unsere Metrokarte, da ich mich verrechnet hatte 🙈, waren noch 2€, also 10 Fahrten drauf...
Kurz nach 10 standen wir dann endlich an der richtigen Station und fanden nach etwas Suche zuerst den Busbahnhof und dort schließlich auch den richtigen Busticketschalter. Der Bus sollte schon in wenigen Minuten abfahren, perfektes Timing. Um halb 11 waren wir unterwegs, heute mal mit einem neuen Coronaschutz, denn jeweils zwischen zwei benachbarten Sitzen ist ein Sicht- und Spuckschutz, etwa in Kopfgröße. Zum Sitznachbarn auf der anderen Gangseite kann man aber problemlos rüberspucken! 
Während der Fahrt las ich ein bisschen, dann döste ich vor mich hin und schon zwei Stunden später kamen wir in Puebla an, eine Kleinstadt - verglichen mit CDMX - mit gerade mal 1,5 Mio. Einwohnern. Der Busbahnhof begrüßte uns dreisprachig, neben Spanisch und Englisch war auch alles in Deutsch angeschrieben. Das machte nach etwas Grübeln auch Sinn, denn hier ist das große VW-Werk, wo bis in dieses Jahrtausend noch der legendäre Käfer produziert wurde. 
Trotz deutscher Beschilderung war es nicht so einfach, einen Stadtbus zu finden, wir kapitulierten recht schnell und entschieden uns für die einfache, aber "teure" Lösung: Uber (keine 5€ für etwa 20 Minuten Fahrt). So waren wir auf jeden Fall schnell im Hostel, der Posada Vee Yuu. Ein total süßes altes Haus mit Innenhof, alles bunt angemalt, tolle hohe Zimmer und dementsprechend große massive Stockbetten. Heute sind wir in einem 6er-Mädelsdorm, wie wir gerade feststellten, 5 deutsche und eine Polin...
Das Mädel von der Rezeption führte uns rum und sagte was von Walking Tour, die man über Whatsapp reservieren kann. Wir schrieben direkt hin und als Antwort kam: heute um halb 3 (in einer Stunde) wäre möglich. Perfekt! 
Wir machten uns stadtfertig und bekamen gleich noch einen Kaffeetipp von unserem netten Guide. Im Atta gab es dann Cappuccino und veganen Brownie, eine kleine Stärkung für die Tour und so fanden wir uns um halb 3 alle an der Kathedrale ein. Wir zwei waren die einzigen Gäste, unser Guide kam auch mit Verstärkung, somit waren wir zu viert unterwegs.


Zunächst ging es einmal durch die Kathedrale, wo wir vier Engel und ein Illuminati-Auge suchen sollten. Danach liefen wir zur Casa de la Cultura, wo eine riesige uralte Bibliothek drin versteckt ist. Tausende Bücher, teils aus dem 16. Jahrhundert stehen dort drin.


Und unser geplantes Abendessen heute feiert 200jähriges Jubiläum! 


Der Käfer ist nicht ganz so alt, aber definitiv auch ein wichtiges Ding hier!


Danach ging es durch einige schöne Straßen, für vielleicht fünf Minuten brach mal der mega Regen los, der aber genauso schnell wieder aufhörte wie er begonnen hatte. 


 

Das lachende Haus fanden wir auch ganz putzig. Ob mir Engelsflügel jedoch stehen, ich bin nicht so sicher...


Irgendwann waren wir auch in der Calle de los Dulces, wo es einen Süßwarenladen am nächsten gibt. Wir durften zwei Sachen probieren und kauften uns auch eine Kleinigkeit. Danach ging es weiter an interessanten Orten vorbei, ich weiß gar nicht mehr, was wir alles gesehen haben. 



Irgendwo machten wir noch mal einen Futterstopp, in so einer großen offenen marktähnlichen Halle. Wir teilten uns eine Spezialität von hier, es waren kleine Tortillas oder so mit zweierlei leckeren scharfen Soßen und für die anderen mit Fleisch obendrauf. Letzter Stopp war noch eine Kirche mit Kapelle, in der ein irgendwie mumifizierter Mensch liegt. Vielleicht auch eine Wachsfigur, so sicher sind wir uns da nicht...


Nach Ende der Tour wurden wir bei La Zanahoria (Karotte) abgesetzt, einem vegetarischen Restaurant, das uns empfohlen worden war, ich hatte es auch schon im Lonely Planet entdeckt. Wir wollten uns an der Spezialität aus Puebla versuchen Chiles en Nogada. Wir hatten immerhin schon erfahren, dass es gefüllte Paprika sind, allerdings nicht, wie man sich das vorstellt, denn sie sind süß. Pappsüß wie wir jetzt wissen... Schmeckt ein bisschen nach Weihnachten mit Apfelstrudel, etwas scharf und macht sehr satt. Wir konnten es nicht wirklich aufessen...


Mit einem kleinen Verdauungsspaziergang ging es danach zurück zum Hostel. Schon wieder sehr lächerlich, der große Platz vor der Kathedrale ist wegen Corona abgesperrt, die Leute sitzen also nicht dort auf der Bank, sondern auf der Mauer davor. Und da ein paar Clowns eine Vorstellung gaben, war bei denen Rudelkuscheln angesagt... 🙈


Um halb 7 oder so waren wir wieder im Hostel und trafen auf die erste der vielen Deutschen im Dorm. Wir chillten etwas, duschten - wieder einmal hatte ich kein Glück beim Warmwasser - und buchten unser Hostel für die nächsten drei Nächte in Oaxaca. Ob wir da allerdings jemals ankommen, wissen wir nicht wirklich, denn kurz danach brodelte die Gerüchteküche und auch wir entdeckten einige Quellen, dass Oaxaca wohl morgen alles touristische dicht macht... Dabei gibt es eine offizielle "Ampel"-Seite, auf der Oaxaca State auch ab morgen für die nächste Woche noch auf orangem Level, nicht auf rotem sein soll... Ich habe ein leichtes Neuseeland-Dejavu 🙄
Von daher ist es im Moment wirklich spannend wie es hier weitergeht. Lasst euch einfach überraschen, wir tun es auch! Immerhin, der nächste Bundesstaat, in dem wir definitiv auch viel Zeit verbringen wollten, ist der letzte grüne 😂 Und zur Not müssen wir eben doch über die Grenze nach Guatemala... We will see. Sollte morgen kein Blog auftauchen, kann es sein, dass wir spontan in einem Nachtbus sitzen...


 

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