9.8. - Abstecher nach Cholula und Weiterfahrt nach Oaxaca

Gestern Abend waren wir wieder gegen 10 im Bett. Da es recht frisch war, nahm ich sicherheitshalber gleich mal den Schlafsack mit hoch. War zum Einschlafen auch gut so, später wurde es aber wärmer. Dank Ohrenstöpfel hab ich sehr gut geschlafen, bin nur wie immer ein paar Mal aufgewacht.
Heute früh war pünktlich um acht der ganze Dorm wach, sehr praktisch, wenn man sich nicht so heimlich fertig machen muss. Ich hatte gestern noch unserem Hostel in Oaxaca geschrieben und die Antwort war da: Oaxaca wäre auf oranger Ampel, touristische Aktivitäten wären eingeschränkt, aber nicht geschlossen, Hostels und Restaurants geöffnet. Richtige Antwort!
Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen einen Stock höher frühstücken. Ganz einfach, Cornflakes, Toast, Kaffee, … Aber ok. Danach checkten wir aus und stellten unsere Sachen ab, bevor wir uns in Richtung Cholula auf den Weg machten. Gestern hatten wir auch hierfür alle wichtigen Infos bekommen, somit fanden wir die Bushaltestelle nach 20 Minuten Fußmarsch ohne Probleme. Und heute war endlich einmal richtig schönes Wetter mit strahlend blauem Himmel.
Der Bus fuhr auch schon nach kurzen Warten los und keine halbe Stunde später (kurz nach 10) waren wir in Cholula, einer kleinen Stadt nordöstlich von Puebla, die dafür berühmt ist, dass dort die größte Pyramide überhaupt steht. 

Dass wir sie nicht besichtigen können, war klar, das typsiche Montag-Museum-Problem… Allerdings waren wir so naiv, dass wir dachten, wir kämen zumindest obendrauf, denn dort wurde eine große Kirche drauf gebaut. Leider war dem nicht so, alles war eingezäunt und nicht zugänglich. Und auch die Pyramide selbst hatte ich mir anders vorgestellt, die ist nämlich zugewachsen und sieht einfach wie ein riesiger Hügel aus. Schade, der Blick von oben auf Stadt und Vulkan wäre garantiert toll gewesen.

Aber immerhin, der Vulkan rauchte friedlich vor sich hin. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, aber es müsste eigentlich schon der Popocatepetl gewesen sein. Na, wo sind meine Klugscheißer? 

Beim Umrunden des Hügels – äh der Pyramide – trafen wir auch auf drei der anderen Mädels aus unserem Dorm, die den ganzen Tag für Cholula eingeplant hatten. Wir waren uns recht einig, unser Kurztripp reichte völlig.

 

Abgesehen von der geschlossenen, eingebuddelten Pyramide gab es nur noch ein paar bolivianisch wirkende Straßen (lag bestimmt am schneebedeckten Vulkan dahinter). Unsere Suche nach einem Cappuccino-Stopp war nicht so einfach, wir entdeckten nur eine Kaffeekette und fielen dort prompt auf den kalten Cappuccino rein. War die klassische Zuckerplörre, Mist!



Nach dem Zuckerwasser liefen wir noch einmal über den Zocalo – Corona scheint hier kein Thema zu sein, er war offen – und weiter zur Hauptstraße, wo wir eine schildlose Bushaltestelle fanden. 

 

Gegen 1 waren wir zurück in Puebla und wollten uns vor unserer Weiterfahrt noch etwas stärken. Wir entschieden uns für die letzte Empfehlung von gestern, das Cafe Coco y ??? (Skorpion auf Spanisch). Total klein und süß. Und ein super Tipp, wir hatten frische Saftschorle bzw. etwas Smoothieähnliches, Katty einen Salat (leider haben die Mexikaner ein gespaltenes Verhältnis zu einer vernünftigen Menge an Dressing) und ich etwas, was ich leider schon wieder vergessen habe. Es war vegan mit Tortillachipsstücken, roter Soße, frischen Pilzen, Avocado und Bohnen. Sehr lecker, viel und günstig!

 
Gestärkt gingen wir zum Hostel, ich zog mich schnell um (bin ja ein Bus-Frostie) und dann bestellten wir uns ein Uber zum Busbahnhof. Für die gleiche Strecke wie gestern zahlten wir gerade mal gut die Hälfte. Kurz vor 3 waren wir dort und fanden nach kurzer Suche unseren Warteraum. Die Tickets hatten wir beim Essen schon schnell online gebucht, dadurch war das ganz entspannt. Während Katty die Rucksäcke hütete, besorgte ich uns noch zwei Käse-Pastels für unterwegs.
Um halb 4 fuhr der Bus ziemlich pünktlich los, gut viereinhalb Stunden soll er bis Oaxaca brauchen. Mal sehen. Jetzt ist es viertel 6, bisher fährt er ganz brav und ist noch nicht mal eisig! 
Ok, kaum hatte ich das geschrieben, hat er mal kalt gepustet. War aber ok. Wir aßen unsere relativ geschmacksneutralen Pasteles, dafür wurde dann die Landschaft richtig schön, bergig und grün und absolut menschenleer. 


Der Bus war absolut pünktlich und um Viertel 9 wurden wir ausgeladen. Unsere Rucksäcke auch, doch bevor wir sie nehmen durften, wurden sie einmal mit Desinfektionsplörre eingesprüht. Vielen Dank auch, damit bekomm mein Rücken nun also kein Corona, dafür wird er nass! Vor dem Busbahnhof wollten wir uns ein Uber rufen, aber Uber sagte, hier gibt's das nicht! Ist das nun immer so oder wieder so ein Coronading?!? 🤔 Taxis dürfen aber fahren... Vielleicht hat sich hier auch nur die Taximafia durchgesetzt und es gibt gar keine Uber hier... Naja, wir fuhren also Taxi, waren nur 2km und wir konnten den Fahrer auf 60 Pesos runterhandeln (soviel hatten wir vorhin für ca. 20 Minuten Fahrt gezahlt...). 
Am Hostel Casa de Don Pablo angekommen wurden wir wieder mit der Sprühflasche empfangen, danach waren mein rechter Ärmel, ein Stück meines kleinen und ein weiteres Stück meines großen Rucksacks sicher 🙈
Wir checkten ein und zahlten - Hostels sind so ziemlich das einzige, was man nie mit Karte zahlen kann. Dann wurden wir zu unserem Zimmer gebracht, das direkt am schönen bewachsenen Innenhof liegt. Ein Zweierzimmer mit erstaunlich viel Platz. Katty duschte gleich mal und schwärmte von warmem Wasser und tatsächlich: Meine 2. warme Dusche in Mexiko empfing mich! Und hier bleiben wir voraussichtlich mindestens drei Nächte, das macht Hoffnung.
Jetzt ist es Viertel 10 und ich sitze immer noch kurz bekleidet im Innenhof. Oaxaca liegt nur auf 1500m (alles bisher auf gut 2000). Was die nächsten Tage hier bringen, werden wir sehen, die Hoffnung ist noch da, dass das eine oder andere, was uns gefallen würde, auch machbar ist... Wir lassen uns überraschen!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

05.09. - Cenotentauchen die zweite

11./12.09. - Schon wieder vorbei 😥

10.09.21 - Letzter Tag - fast wie in Thailand...