06.09. - Beach-Cleaning und Turtle-Rettung
Meine dritte und letzte Nacht in Tulum hab ich nicht ganz so gut geschlafen, Schuld war die Klimaanlage. Vielleicht auch die Tatsache, dass sie zu freundlich eingestellt war. Mit Betttuch war es zu frisch bzw. meine Haut fühlte sich immerzu eisig an, mit Schlafsack dann aber zu warm, dadurch bin ich ein paar Mal aufgewacht und hab gewechselt... Um 7 war ich dann endgültig wach und bin nach draußen auf die Terrasse gegangen. Ich hab ne Kleinigkeit für die Pimpqueens erledigt und Tauchen auf der Insel klar gemacht.
Als
ich meine Sachen packte, unterhielt ich mich kurz mit der gestern angekommenen
Mexikanerin, sie fragte mich nach einem guten ruhigen Platz mit Internet, sie
müsse gleich unterrichten! Tatsache, noch eine Lehrerin! Und die glückliche kann
im Homeoffice unterrichten und das von überall! Ich will auch!!!
Na gut, geht ja leider nicht, also übergab ich Kevin meinen Schlüssel und ging ins Burrito Amor, Cappuccino und Bananenbrot frühstücken. Dann lief ich ein kurzes Stück die Straße weiter bis zu den Colectivos nach Playa. Ein fast volles wartete quasi nur noch auf mich und schon ging die Fahrt los, es war gerade mal Viertel 10. Nicht mal eine Stunde später hielt der Van an der Hauptstraße in Playa. Mist, die Busse fahren bis zum Hafen… Naja, egal, gut einen Kilometer schaffe ich auch zu Fuß und es war sowieso mal wieder bewölkt und nicht ganz so heiß.
So lief ich also die Haupt-Avenida lang bis zur Küste. Mein erster Eindruck: Hier muss ich nicht bleiben, nur auf Tourismus ausgelegt und eher hässlich, zumindest hier. Am Hafen kaufte ich mein Ticket und wurde in die Schlange zur Fähre geschickt. Da war wieder eine superwichtig, es war ganz entscheidend, dass man nur hintereinandersteht, keinesfalls nebeneinander, und v.a. sein Ticket in der Hand hält… An Bord sicherte ich mir einen Platz an Deck, auch hier herrschten strenge Regeln, ständig kam eine, die kuckte, ob auch jeder brav die Maske über der Nase hat. An frischer Luft und bei viel Fahrtwind 🙄
Na gut, geht ja leider nicht, also übergab ich Kevin meinen Schlüssel und ging ins Burrito Amor, Cappuccino und Bananenbrot frühstücken. Dann lief ich ein kurzes Stück die Straße weiter bis zu den Colectivos nach Playa. Ein fast volles wartete quasi nur noch auf mich und schon ging die Fahrt los, es war gerade mal Viertel 10. Nicht mal eine Stunde später hielt der Van an der Hauptstraße in Playa. Mist, die Busse fahren bis zum Hafen… Naja, egal, gut einen Kilometer schaffe ich auch zu Fuß und es war sowieso mal wieder bewölkt und nicht ganz so heiß.
So lief ich also die Haupt-Avenida lang bis zur Küste. Mein erster Eindruck: Hier muss ich nicht bleiben, nur auf Tourismus ausgelegt und eher hässlich, zumindest hier. Am Hafen kaufte ich mein Ticket und wurde in die Schlange zur Fähre geschickt. Da war wieder eine superwichtig, es war ganz entscheidend, dass man nur hintereinandersteht, keinesfalls nebeneinander, und v.a. sein Ticket in der Hand hält… An Bord sicherte ich mir einen Platz an Deck, auch hier herrschten strenge Regeln, ständig kam eine, die kuckte, ob auch jeder brav die Maske über der Nase hat. An frischer Luft und bei viel Fahrtwind 🙄
Um
12 war ich auf der Insel und lief zunächst mal zwei Blocks weiter zum
Tauchcenter. Unterwegs wurde mir schon der erste Roller angeboten. 300 Pesos
pro Tag (angeblich kosten sie 40$...), nach einer Minute waren wir schon bei 550
für zwei Tage. Ich versprach, es mir zu überlegen.
Beim
Tauchcenter füllte ich dann ein Formular aus, bekam meine Ausrüstung und zahlte
(108$ für zwei Tauchgänge). Danach lief ich noch etwa einen Kilometer weiter
zum Amigos Hostel, das liegt ein wenig außerhalb. Die etwas ältere Hausherrin
öffnete mir die Tür, desinfizierte mich, notierte meine Temperatur, alles sehr
korrekt hier! Außerdem wies sie mich mehrfach darauf hin, dass ich außer Haus
keinesfalls ohne Maske rumlaufen dürfe, es stünde unter Höchststrafe. Hm,
komisch, im Zentrum hat keiner eine auf… Na gut. Wenn sie meint, ich nicke… Danach
bekam ich weiter im Detail das Hostel erklärt sowie einen Stadtplan, der nach
ihrer Erklärung so voll Textmarker war, dass man ihn auch gleich auf gelbes
Papier hätte drucken können. Naja, sie meint es wohl nur gut…
Als sie mit ihrem Monolog fertig war, bezog ich mein Achterzimmer, tendenziell eher gut gefüllt. Ich hab ein unteres Bett mit Vorhängen, leider nicht ganz AC-sicher... Der Schlafsack liegt schon wieder bereit.
Dann machte ich mich auf den Weg zum Rollerverleih meines Vertrauens. Übers Hostel hätte ich einen für 350 pro Tag bekommen. Der Vorteil beim anderen ist die Lage, nah beim Hafen, so kann ich ihn übermorgen früh vorm Tauchen dort abliefern und mein Gepäck gleich mitnehmen und muss es nicht tragen. Ich bekam eine rote Rennsemmel mit großem Aufkleber, dass ich max. 60km/h fahren darf (ist ein 125er vom Tacho her), gut dass der Tacho kaputt ist und gar nix anzeigt... Dazu eine - wie immer - überdimensional große Nussschale auf den Kopf.
Und los ging die Fahrt. Einmal quer über die Insel an die Ostküste und ans offene Meer, ultra langweilig, 15km kerzengeradeaus auf einer überbreiten Straße quasi ohne Verkehr. Theoretisch kann man dann einmal die untere Inselhälfte umrunden, sind wohl etwa 60km komplett. Mal sehen, wie morgen das Wetter ist, ob ich das mache und unterwegs ein paar Caches mitnehme. Heute kam jedenfalls endlich die Sonne raus, als ich unterwegs war, so dass ich nach dem erstbesten Strand Ausschau hielt. Die Ostküste scheint ziemlich leer, ich hatte die Befürchtung, dass sich hier ein Hotel ans nächste reiht, aber überhaupt nicht.
An einer Aussichtsplattform standen ein paar Jungs mit Scootern und riefen mir zu, ich solle anhalten, der Blick wäre super. Das war er auch und darunter war "mein" Strand.
Etwas viel Seegras überall, aber dafür menschenleer. Ich suchte nicht weiter, ich blieb direkt hier. Ein etwas baufälliger Strohsonnenschirm stand einsam und verlassen nur wenige Meter weiter, mein Ziel. Ich warf alles von mir und stürzte mich direkt in die echt schönen Wellen. Leider ist auch im Wasser viel Seegras oder was auch immer, es ist etwas kratzig. Aber das im Wasser ist sicher an den "echten" Stränden auch nicht weniger, nur das am Strand wäre dort vielleicht weggeräumt. Egal, stört mich nicht wirklich.
Ich legte mich in die Sonne und hielt es dann doch 20 Minuten aus... Anstrengend! Doch dann sah ich die Mülltonne oben beim Viewpoint und mir kam die Idee. Ich frage mich, wieso ich die Idee noch nie zuvor hatte. Es ist doch so einfach, Sonne tanken ohne rumliegen zu müssen und gleichzeitig was sinnvolles tun. Ich kippte meinen Oceanpack aufs Handtuch und machte mich auf zum Beach-Cleaning. Geht hier (leider) unglaublich einfach. 😥
Schon nach kurzer Zeit war die Tasche das erste Mal gefüllt und ich ging hoch zum Ausleeren. Traurig, was man da alles findet. Neben den Klassikern wie Flaschen, Plastiktüten, Gabeln war irgendwie auch ein ganzes Beautycase dabei. Nach zwei Teilen Zahnbürste fand ich diverse Creme- und Duschgelverpackungen und mehrere Teile eines Kleiderbügels. Mit Abstand am meisten findet man aber Flaschendeckel. Und Microplastikteile, die man schon fast raussieben müsste.
Um vier hatte ich zwei Tüten voll und von Süden kam eine bedrohlich aussehende Wolkenwand, ich wollte lieber auf der anderen Inselseite sein, bevor die sich entleerte. Als ich die Stufen zur Plattform hoch lief, entdeckte ich unter ihr noch drei vermeintliche graue Plastikteile. Als ich näher hinschaute, stellte ich fest, das ist kein Plastik, das sind kleine Schildkröten! Leider lagen sie völlig bewegungslos im Sand, eine auf dem Rücken und mit blutigem Bauch. Die anderen sahen noch "intakt" aus, machten aber keinen Zucker mehr. Ich überlegte kurz und dachte, ich kann es eigentlich nicht schlimmer machen. Die erste hob ich vorsichtig hoch und trug sie zum Wasser, doch auch dort bewegte sich nichts, die hat es nicht geschafft. Ich versuchte es mit der zweiten, als ich sie vorsichtig hochhob, begann sie zu zappeln, juhu, die war noch am Leben! Ich setzte sie vorsichtig in der Brandung aus und sie schwamm! Juhu! Sogar so schnell, dass ich es nicht schaffte, sie noch zu fotografieren. Die dritte sah ja leider schon tot aus, doch dann zappelte sie. Aber mit der Verletzung am Bauch hatte sie wohl keine Überlebenschance. 😥
Immerhin, eine hab ich sicher zum Meer gebracht, liebe Biologen, ich hoffe, ich habe nicht falsch gehandelt, aber da sie sich gar nicht bewegten, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie es noch alleine geschafft hätten. Schlüpfen die nicht eigentlich und machen sich dann sofort auf den Weg ins Wasser?
Liebe Schildi, ich hoffe, wenigstens du schaffst es und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja in 20 Jahren in irgendeinem Meer beim Tauchen! 🥰
Nun konnte ich also endlich zurück zum Ort fahren. Ich hielt kurz am Malecon, hier ein Bild von meinem fahrbaren Untersatz.
Ich setzte mich auf die Mauer und recherchierte mit Google und Lonely Planet, wo ich essen wollte, seit dem Bananenbrot heute früh hatte ich nichts mehr. 300m weiter entdeckte ich einen sehr gut bewerteten Italiener, perfekt, dorthin ging es. Hier gibt es keine dieser tollen veganen Läden, hat mich etwas erstaunt. Aber irgendwie ist es hier auch etwas entspannter als auf dem Festland.
Ich entschied mich für den Klassiker, eine Margherita, die wirklich lecker war, leider fast etwas zu klein. Danach drehte ich noch eine kleine Runde durch den Ort, insbesondere um das Kreuzfahrtterminal herum ist das ein Albtraum! Aber dafür recht ausgestorben, kein Schiff in Sicht. Ich fuhr schnell tanken, für den Fall, dass ich morgen die Insel umrunde, dann ging es noch auf einen leckeren Cappucino in perfekter Tasse ins Aqui&Ahora.
Von dort aus fuhr ich dann zum Hostel zurück. Die schwarze Wolkenwand wirkte immer bedrohlicher. Im Hostel angekommen ging ich noch ne Runde in den Pool, dort war schon ordentlich was los und ich wurde direkt auf ein Bier eingeladen. Bis jetzt hat es übrigens immer noch nicht geregnet und es ist schon Viertel 10.
Sitze jetzt auf der Terrasse, habe schon einige gute Berichte von ein paar Tauchern bekommen und freue mich dementsprechend auf morgen! Um halb 9 gehts los!
Jetzt werde ich mal duschen gehen und meine Sachen für morgen zusammen sammeln. Und dann gehts mit dem Kindle ins Bett, gute Nacht!
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