07.09. - Unter Wasser und am Wasser

Gestern Abend hab ich dann gleich noch eine Lehrerin getroffen, die vom Hostel aus arbeitet. Sie ist Russin und unterrichtet Mexikaner online, sehr geil.
Nachts hab ich mal wieder richtig scheiße geschlafen. Schuld war nicht einmal die AC, ich war rundherum gut hinter meinen Vorhängen und Handtüchern versteckt. Das Problem war vielmehr die Moskitogittertür in Verbindung mit einem Teil meiner Mitbewohner, die scheinbar bis eins oder noch länger gefeiert haben und ständig reinkamen, um aufs Klo zu gehen oder was weiß ich. Und diese Tür ist so konzipiert, dass sie von selbst schließt, und zwar mit einem lauten Knall... Könnte man halt auch mal drauf kommen, dass das nachts um eins vielleicht den einen oder anderen stört... Auch als dann Ruhe war, konnte ich nicht mehr einschlafen, als ob ich immer wieder auf den nächsten Knall gewartet habe...
Heute früh war ich natürlich auch noch deutlich vor dem Wecker wach. Um halb acht stand ich dann etwas gerädert auf. Ich zog mich (leise) an und machte mich mit meinem Roller auf den Weg zum Frühstück im Aqui&Ahora. Währenddessen hatte ich eine kleine "Videokonferenz" mit ein paar Kollegen, die mit mir die Klassleiter der neuen 5. sein werden. Das erste Mal, dass ich in den Sommerferien das Lehrerzimmer von innen gesehen habe 😂
Um kurz nach halb 9 stand ich dann am Divecenter und kurz darauf fuhren wir mit einem Taxi zur Marina, wo die Tauchboote ablegen. Krass, was der Taxifahrer erzählt hat. Vor Covid kamen hier täglich (!) 5-6 Kreuzfahrtschiffe an! Und ich fand das heute schon grenzwertig, was da an Tauchbooten zum Riff unterwegs war 😥
An der Marina angekommen war schon fast alles bereit zur Abfahrt. Insgesamt waren wir acht Taucher und 3 Instructor. Hier wird einem alles vorgekaut, man muss nichts alleine zusammenbauen oder gar seine Sachen zusammensuchen. Nur hinsetzen und abwarten. Na gut, das kann ich!
Es ging ein Stück die Küste Richtung Süden runter, das Wasser war carofreundlich ruhig und ich konnte das Schaukeln gut aushalten, auch nachdem wir angekommen waren. Mit einer Backrole ging es dann ins Wasser und ich war wirklich entspannt, was mich da erwarten würde... 
Ehrlich gesagt, ich hatte mir mehr versprochen. Meint doch jeder hier, man müsse unbedingt auf Cozumel tauchen, es wäre nicht nur das mexikanische Highlight, sondern einer der besten Spots der Welt. Hm, nee, glaub ich nicht! Irgendwie war es alles recht farblos und die Fischschwärme, die man aus Asien kennt, waren auch nicht zu sehen. Entweder ist es die falsche Jahreszeit oder die Millionen Touris jedes Jahr haben alles schon platt gemacht. Es war nett, aber weit weg von überragend. Am Ende des ersten Tauchgangs entdeckten wir dann immerhin noch zwei Rochen, gut, die hatte ich in Thailand jetzt noch nicht...


Such die Krabbe! 

Das Vieh sieht man besser!

Nach 50 Minuten waren wir wieder oben, mein Tank war noch halb voll. Hier herrscht eine krasse Strömung, beim 2. Tauchgang noch extremer, hatte schon fast was von Zugfahren. Kuckt man zu langsam, ist der Fisch schon wieder vorbeigezogen...
Wir machten etwa eine Stunde oben Pause und fuhren dazu an eine kleine Mole, sehr schön, damit wackelte es schon wieder nicht. Dann ging es zum 2. Spot. Auch hier war nicht wirklich mehr zu sehen. Relativ zu Beginn sahen wir zwei noch kleine Riffhaie und später noch eine beeindruckende Schildkröte. Leider aber wieder wenige Fische. Mal sehen, ob das morgen besser wird. 
Da meinem Tauch-Buddy wieder recht schnell die Luft ausging, wurde ich kurzerhand dem nächsten Guide angehängt und konnte noch etwas länger unten bleiben. War dann wieder genauso lang wie beim ersten. Danach fuhren wir zurück zur Marina und weiter in den Tauchcenter. Alles, was mit Equipment zu tun hat, wurde für uns erledigt. Ich steh ja doch mehr auf selber machen, wenn ich es dann irgendwann wieder selbst zusammen und auseinanderbauen und saubermachen muss, kann ich wieder nix mehr und stell mich an wie der letzte Idiot...
Es war kurz nach 1, als ich dann Richtung Strand startete. Unterwegs nahm ich mir noch etwas Obst und was Süßes vom Bäcker mit, dann tuckerte ich wieder einmal quer über die Insel. Ich fuhr dieses Mal noch ein Stück weiter, doch was ich sah, überzeugte mich nicht so sehr wie mein altbekannter Platz, also drehte ich um und fuhr dorthin zurück. Dort gibt es zumindest ein bisschen Schatten, sonst entweder gar nix oder zu viel touristische Infrastruktur… Während die Sonnencreme einzog, sammelte ich schon wieder ein erstes Mal meine Tüte voll. Dann ging es ins Wasser und ich schaffte noch eine zweite Ladung. Nicht so, dass man den Unterschied übermäßig gesehen hätte…
Um vier reichte es mir dann wieder mit Sand und Strand und ich beschloss, doch einmal um die Insel außenrum zu fahren. Insgesamt sind das wohl 65km, 20 davon hatte ich schon. Die Ostküste ist echt ziemlich leer, aber viel zu sehen ist auch nicht. Der Playa Bonita könnte durchaus schön sein, aber hier liegt das Seegras oder was für ein Gestrüpp das ist richtig hoch und auch das Wasser ist voll davon. 


Als die Straße die Küste verließ wurde sie wieder richtig langweilig. Verpasst hätte ich nix, wenn ich einfach direkt zurück gefahren wäre, aber ich hatte ja Zeit… Zurück im Ort fuhr ich erstmal zum Hostel und sprang in den Pool. Gegen sechs fuhr ich dann an die Küste zum Abendessen, ich setzte auf den Sonnenuntergang. War leider nix, die Wolken waren wieder mal schneller. Aber das Essen war gut, Fajitas mit Camarones... Und die Sicht so ja auch nicht schlecht...


Um 7 oder so war ich zurück im Hostel. Ich sichtete die Fotos, brauchte eine halbe Ewigkeit, die wenigen hier hochzuladen und muss mich nun noch um ein Bett für morgen kümmern, kann mit dem Internet auch etwas dauern... Inzwischen ist es auch schon halb 10. Werde dann mal duschen gehen und alles für morgen vorpacken, denn ich werde ja schon vor dem Tauchen auschecken. Weit geht es dann aber ja nicht, nur einmal mit der Fähre rüber nach Playa...
Übrigens, wer irgendwas von einem Erdbeben von 7.0 in Mexico gehört hat, haben wir gerade auch, aber hier war nichts zu spüren. Uns hier gehts gut!

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